Sandra Hoppenz hat mit ihrem Aufruf zur Blogparade direkt ein Thema getroffen, das bei mir höchste Priorität hat: Was bedeutet für mich Selbstbestimmung?
Diese Frage begleitet mich nicht nur persönlich, sondern prägt auch meine Arbeit als Beraterin und Coach. Selbstbestimmtheit ist für mich weit mehr als ein schönes Wort – sie ist ein zentraler Wert – sowohl privat als auch im Business, ein Kompass, ein täglicher Maßstab.
In diesem Beitrag teile ich meine ganz persönliche Sicht auf Selbstbestimmung, zeige, was sie für meine Kund:innen bedeutet und warum sie in der Selbstständigkeit sowohl Geschenk als auch Herausforderung sein kann.
Was bedeutet Selbstbestimmung für mich persönlich?
Selbstbestimmung ist einer meiner zentralen Werte – wenn nicht sogar der wichtigste. Für mich ist sie der feine, aber entscheidende Unterschied zwischen „Ich muss“ und „Ich will“.
Ich will selbst entscheiden, mit wem ich arbeite, wie ich arbeite und in welche Richtung sich mein Business entwickelt. Deshalb bin ich sehr klar darin, welche Aufträge ich annehme. Die Zusammenarbeit mit meinen Kund:innen soll nicht nur sinnvoll, sondern auch freudvoll sein. Wenn die Chemie nicht stimmt, sage ich auch mal Nein – weil echte Selbstbestimmung genau das möglich macht.
Ich sehe mich als Pfadfinderin meines eigenen Weges – und genauso begleite ich auch meine Kund:innen dabei, ihren eigenen Kurs zu finden, zu justieren und selbstbestimmt zu gehen. Denn Selbstbestimmung heißt für mich auch: sich nicht von anderen bremsen zu lassen – weder von äußeren Erwartungen noch von inneren Zweifeln.
Was Selbstbestimmung für meine Arbeit bedeutet
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Ich wähle bewusst aus, mit wem ich arbeite. Nicht jeder Auftrag passt – und das ist okay. Die Zusammenarbeit soll auf Augenhöhe und mit gegenseitigem Respekt stattfinden.
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Ich gestalte meine Angebote so, wie sie zu mir und zu meiner Lebensrealität passen. Das betrifft Inhalte, Formate, Preise und auch meine Arbeitszeiten.
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Ich nehme mir die Freiheit, auch mal etwas zu verändern, wenn es sich nicht mehr stimmig anfühlt. Selbstbestimmung bedeutet für mich auch, weiterzuwachsen und nicht an alten Strukturen festzuhalten.
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Ich arbeite nicht gegen meine Energie, sondern mit ihr. Pausen, Kreativzeiten, Austausch – all das hat Platz in meinem Business, weil ich es so will.
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Ich bleibe klar in meinen Werten. Auch (und gerade) wenn andere eine andere Erwartung an mich haben.
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Ich berate nicht im Sinne von „ich weiß, wie es geht“, sondern im Sinne von „ich glaube an Deine Fähigkeit, den für Dich passenden Weg zu finden“.
Als Beraterin und Coach gebe ich Impulse, Anregungen und Empfehlungen – aber keine Anweisungen. Ich ermutige meine Kund:innen, Verantwortung zu übernehmen und unternehmerische Entscheidungen selbst zu treffen. Denn ich glaube an die Kraft von Selbstführung und Selbstmotivation.
Diese Haltung zieht sich durch mein gesamtes Tun – und sie ist die Grundlage dafür, wie ich auch meine Kund:innen begleite: selbstbestimmt, reflektiert und mit einem klaren Blick auf das, was wirklich zu ihnen passt.
Der Reiz der Selbstständigkeit: Freiheit, Ideenreichtum und Selbstbestimmung als Antrieb
Viele meiner Kund:innen haben sich aus einem starken inneren Antrieb heraus selbstständig gemacht. Sie wollten nicht länger fremdbestimmt arbeiten, sich nicht mehr verbiegen müssen. Sie wollten gestalten statt abarbeiten, ihren eigenen Weg gehen und ihre Entscheidungen selbst treffen. Kurz: Sie wollten selbstbestimmt leben und arbeiten.
Wenn ich mit ihnen spreche, tauchen immer wieder ähnliche Motive auf, warum sie diesen Schritt gegangen sind:
Eigene Ideen verwirklichen
Viele Menschen träumen davon, ihre eigenen Vorstellungen umzusetzen – sei es in Form eines innovativen Angebots, einer besonderen Dienstleistung oder einfach durch eine individuelle Herangehensweise. Die Freiheit, kreative Lösungen zu entwickeln und auch tatsächlich umzusetzen, ist ein starker Antrieb für viele Gründer:innen.
Finanzielle Unabhängigkeit
Die Aussicht, finanziell auf eigenen Beinen zu stehen, spielt ebenfalls eine große Rolle. Anstatt für andere zu arbeiten, wollen viele Selbstständige selbst entscheiden, wie viel sie verdienen – und wie sie dorthin kommen. Sie sehen die Chance, durch Einsatz, unternehmerisches Denken und kluge Entscheidungen wirtschaftlich erfolgreich zu sein.
Eigenverantwortung und Flexibilität
Ein eigenes Unternehmen bietet die Möglichkeit, den eigenen Alltag aktiv zu gestalten – sowohl zeitlich als auch organisatorisch. Für viele ist genau das ein großer Gewinn: Arbeitszeiten flexibel planen, eigene Prioritäten setzen und die beruflichen Entscheidungen selbst treffen.
Persönliche und fachliche Weiterentwicklung
Selbstständigkeit bedeutet auch ständiges Lernen. Wer ein eigenes Unternehmen führt, entwickelt sich ganz automatisch weiter – als Mensch, als Unternehmer:in, als Fachkraft. Herausforderungen gehören dazu – aber gerade sie fördern oft den größten Entwicklungssprung.
Leidenschaft und Sinn
Ein weiterer starker Beweggrund: die Leidenschaft für das eigene Thema. Viele meiner Kund:innen brennen für das, was sie tun. Sie wollen nicht einfach nur „einen Job“ machen, sondern etwas aufbauen, das Sinn stiftet – für sie selbst und für andere.
Der Wunsch nach Freiheit und Selbstbestimmung ist dabei ein unglaublich kraftvoller Motor. Und er ist absolut nachvollziehbar – denn was gibt es Schöneres, als den eigenen Werten zu folgen, Ideen Wirklichkeit werden zu lassen und mit dem eigenen Tun direkt etwas zu bewirken?
Selbstbestimmung in der Praxis: Freiheit braucht Klarheit und Verantwortung
Doch mit der Zeit zeigt sich: Selbstbestimmung ist kein Selbstläufer.
Was anfangs so verheißungsvoll klang – freie Zeiteinteilung, eigene Entscheidungen, „endlich mein Ding machen“ – wird in der Realität oft zur Herausforderung.
Viele meiner Kund:innen stellen nach der ersten Euphorie fest, dass Selbstbestimmung nicht nur Freiheit bedeutet, sondern auch Verantwortung. Und zwar auf vielen Ebenen:
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Du triffst jede Entscheidung selbst – strategisch, fachlich, organisatorisch.
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Du bist selbst dafür verantwortlich, ob und wie dein Business wächst.
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Du musst dich selbst führen – auch dann, wenn es an Motivation, Orientierung oder Energie fehlt.
Und das ist gar nicht so leicht.
Denn Selbstbestimmung braucht Klarheit: über das eigene Ziel, über die eigenen Werte, über den roten Faden im Business. Wenn Du nicht weißt, wofür Du morgens aufstehst, wirst Du schnell fremdgesteuert – sei es durch Kundenwünsche, äußere Umstände oder das eigene Gedankenkarussell.
Selbstbestimmung braucht außerdem Struktur und Disziplin.
Gerade in der Selbstständigkeit verschwimmen die Grenzen zwischen „ich will“ und „ich muss“ oft. Viele arbeiten mehr als zuvor, sagen selten Nein und stellen sich selbst hinten an – aus Angst, Chancen zu verpassen oder Kund:innen zu verlieren.
Plötzlich fühlt sich das selbstständige Arbeiten wieder fremdgesteuert an – diesmal jedoch nicht von außen, sondern durch die eigenen Muster.
Und genau hier setze ich in meiner Arbeit an.
Ich unterstütze meine Kund:innen dabei, ihre Selbstbestimmung bewusst zu gestalten – nicht nur als Wert, sondern als ganz konkrete Haltung im Alltag. Das heißt:
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klare Prioritäten setzen,
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sich nicht verzetteln,
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eigene Maßstäbe definieren,
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Prozesse gestalten, die zum Menschen passen – und nicht nur zum Markt.
Denn Selbstbestimmung ist kein Ziel, das man einmal erreicht und dann „abhaken“ kann. Sie ist ein Prozess – dynamisch, manchmal anstrengend, aber immer lohnend.
Wie Selbstbestimmung im Business gelingt – jeden Tag ein bisschen mehr
Selbstbestimmung ist kein Zustand, den man einmal erreicht und dann für immer behält. Sie ist eine tägliche Entscheidung. Eine Haltung. Und auch ein Lernprozess.
Gerade Selbstständige und Inhaberi:innen kleiner Betriebe stehen immer wieder an Punkten, an denen sie sich fragen:
Ist das noch mein Weg? Oder bin ich gerade dabei, mich selbst zu verlieren – in Kundenwünschen, Erwartungen, Routinen oder scheinbaren Notwendigkeiten?
Selbstbestimmt zu arbeiten heißt:
- sich diese Fragen regelmäßig zu stellen,
- innezuhalten,
- zu reflektieren
– und auch, mutige Entscheidungen zu treffen.
Was es dafür braucht?
1. Klarheit über die eigenen Werte und Ziele
Nur wer weiß, was wirklich wichtig ist, kann entsprechend entscheiden und handeln. Ich ermutige meine Kund:innen deshalb, regelmäßig einen Schritt zurückzutreten: Was treibt mich an? Was passt (noch) zu mir? Was darf sich verändern?
2. Strukturen, die Freiheit ermöglichen
Selbstbestimmung braucht nicht Chaos, sondern Orientierung. Prozesse, Routinen und klare Abläufe helfen, fokussiert zu bleiben – ohne starr zu werden. Ich unterstütze meine Kund:innen dabei, Strukturen zu schaffen, die ihnen dienen – nicht umgekehrt.
3. Die Fähigkeit zur Selbstführung
Motivation, Zeitmanagement, Prioritäten setzen, Grenzen wahren – all das fällt unter Selbstführung. Wer sich selbst gut führen kann, bleibt auch in turbulenten Zeiten handlungsfähig. Genau diese Kompetenz ist trainierbar – und sie wächst mit jeder bewussten Entscheidung.
4. Den Mut, den eigenen Weg zu gehen
Nicht alles, was „man“ so macht, passt auch zu dir. Selbstbestimmung bedeutet auch, gegen den Strom zu schwimmen, eigene Maßstäbe zu entwickeln und nicht jedem Trend hinterherzulaufen. Es braucht Mut, aber es lohnt sich.
Selbstbestimmt leben und arbeiten heißt nicht, dass immer alles leicht ist. Aber es bedeutet, in Verbindung mit sich selbst zu bleiben – und immer wieder aktiv die Verantwortung für das eigene Tun zu übernehmen.
Ich sehe meine Aufgabe als Coach und Beraterin darin, diesen Prozess zu begleiten – mit Klarheit, Struktur, Ermutigung und ehrlichem Feedback.
Denn Selbstbestimmung ist nicht nur ein Wert. Sie ist ein Weg. Und den geht jede:r auf seine ganz eigene Weise.
Fazit: Selbstbestimmung als tägliche Praxis, nicht als Idealbild
Für mich ist Selbstbestimmung kein Zustand, den man einmal erreicht und dann für immer behält.
Es ist eine tägliche Entscheidung. Mal gelingt sie besser, mal holpert es. Entscheidend ist, regelmäßig innezuhalten und zu fragen: Bin ich noch auf meinem Weg – oder gerade auf einem, der eigentlich gar nicht zu mir passt?
Selbstbestimmung ist für mich kein Ideal, sondern eine tägliche Praxis.
Sie zeigt sich in Entscheidungen, in Strukturen, in Haltung – und vor allem im Mut, den eigenen Weg zu gehen.
Gerade Selbstständige und kleine Unternehmen dürfen sich immer wieder bewusst dafür entscheiden, den eigenen Kurs zu steuern – mit Klarheit, mit Mut und gerne auch mit Unterstützung.
Selbstbestimmung ist kein Luxus, sondern eine Grundhaltung für erfülltes Arbeiten. Sie braucht Klarheit, Struktur, Selbstführung – und manchmal jemanden, der mit offenen Fragen, ehrlichem Blick und echtem Interesse begleitet.
Dafür bin ich da. 🙂

Du möchtest Deinen unternehmerischen Kompass neu justieren oder Deinen Weg wieder mehr nach Deinen Werten ausrichten?
Ich begleite Dich gern dabei – mit Klarheit, Struktur und einem Blick von außen.