Darum habe ich als Beraterin und Coach keine Sorge, das KI mich ersetzt

Gerade in den letzten Wochen und Monaten verstärkt sich mein Eindruck, dass das Thema Künstliche Intelligenz (KI) in den Medien und der Öffentlichkeit immer mehr Einzug hält, sei es als hilfreiche Unterstützung, sei es als ein riesiges Damoklesschwert, das über uns hängt.

In diesem Zusammenhang bin ich kürzlich durch einen Post bei LinkedIn auf einen Artikel aufmerksam geworden, den das Handelsblatt am 10.04.2024 veröffentlichte: „Bei diesen Prognosen lag Elon Musk falsch“. Tesla Chef Elon Musk zufolge wird künstliche Intelligenz 2025 oder 2026 intelligenter sein als der Mensch. Das hat mich schon ein Stück zum Nachdenken gebracht. Und das Handelsblatt zeigt auf, dass Elon Musk mit seinen Prognosen in der Vergangenheit – zum Glück – nicht immer richtig lag.

Ja, ich gebe zu, wir alle (mich eingeschlossen) nutzen mehr oder weniger bereits heute künstliche Intelligenz. Sei es mit Siri, Alexa, ChatGPT, Bildbearbeitungsprogrammen, LanguageTool, oder, oder, oder…

Muss ich mir also Sorgen machen, dass ich als Beraterin und Coach für Selbstständige demnächst überflüssig werde, weil KI meine Arbeit übernimmt? Ich bin der festen Überzeugung:

NEIN! KI wird mich nicht ersetzen können!

In meinem Blog-Beitrag nenne ich Dir die Vorteile, die ich Dir als menschliche Beraterin und Coach bieten kann.

Worauf kommt es bei Beratung und Coaching ganz besonders an?

Meines Erachtens darauf, dass ich als Beraterin und Coach, Dir als meine Kund:in in die Augen schauen kann und Dir das Gefühl vermittele, auf Augenhöhe zu sein. Darauf, dass ich durch den Blickkontakt und meine Beobachtung spüre oder sehe, was in Dir, meinem Gegenüber vorgeht und was Du gerade brauchst: Mitgefühl, Trost, Mut, einen Denkanstoß, einen „Spiegel“, den ich Dir vorhalte, meine ehrliche Meinung, ein kritisches Feedback oder eine Sparringspartnerin, die mit Dir gemeinsam Deine Ideen bespricht, analysiert und weiterentwickelt.

Das alles hat die KI meines Erachtens nicht zu bieten und wird sie auch zukünftig nicht bieten können, denn sie kann Dir nicht in die Augen schauen. Und selbst wenn sie es irgendwann können sollte (vielleicht sitzen wir ja in einigen Jahren einem Roboter gegenüber, sozusagen Alex als Weiterentwicklung von Alexa & Co.) verfügt die KI nicht über mein Gespür, meine Empathie und mein Einfühlungsvermögen und kann demnach einschätzen, welche Unterstützung gerade für Dich erforderlich ist.

Menschen sind Individuen! Wir wollen auch die Freiheit und den Freiraum haben (und ausnutzen) unsere Individualität auszuleben und zu gestalten. Von Individualität wird gesprochen, wenn es darum geht, die Besonderheit einer Person in Abgrenzung zu anderen Menschen hervorzuheben. Wer individuell ist, teilt sich eben nicht alle Eigenschaften mit seinem Umfeld, sondern sticht heraus, ist anders, fällt vielleicht auf und passt nicht immer in vorgefertigte Muster und Denkschubladen. Genau diese gewünschte Individualität berücksichtige ich in der Arbeit mit Selbstständigen.

Individualität im Business kann die unterschiedlichsten Formen annehmen. Mal zeigt sie sich im besonderen Umgang mit Kund:innen, in der Präsentation seines Unternehmens, in der Spezialisierung auf eine besondere Dienstleistung oder im Erlebnis, das den Kund:innen geboten wird.  Auch besondere Fähigkeiten oder Wissen können sehr individuell und besonders machen. Wie auch immer persönliche Individualität aussieht, sie ist mit einigen Vorteilen verbunden und lohnt sich!

Im Gegensatz zur KI verstehe ich die menschlichen Bedürfnisse meiner Kundinnen und Kunden und kann angemessen darauf reagieren. Egal, ob es um kreative Aufgaben oder Herausforderungen geht oder die Fähigkeit Sparringspartnerin für Dich zu sein, um Neues zu erschaffen oder innovative Lösungen zu finden, mein Verständnis des menschlichen Bedürfnisses nach Individualität ist dem der KI überlegen.

Wer sich ein wenig im Internet umschaut, wird schnell feststellen, dass es mittlerweile auch CoachHubs gibt, also Tools und Apps, die für Coaching-„Gespräche“ genutzt werden können. Das geht so weit, dass es bereits Anleitungen gibt, wie man mittels einer gezielten Fragestellung über ChatGPT Steve Jobs oder andere berühmte Vorbilder als Coach nutzen kann.

ChatGPT stellt dann Fragen aus der Perspektive und auf Basis der Erfahrungswerte desjenigen, den man sich als Coach ausgesucht hat. Jetzt kommt es natürlich darauf an, dass man diese Fragen offen und ehrlich beantwortet und somit der KI die Möglichkeit gibt, weiter zu fragen. Und genau hier kommt die KI meines Erachtens an ihre Grenzen. Sie kann dem Gegenüber nicht ins Gesicht schauen und daraus ableiten, ob die Antwort wirklich ehrlich ist, oder ob es in ihm oder ihr gerade arbeitet. Es fehlt einerseits die Empathie (siehe mein erster Punkt) und es fehlt die persönliche Verbindung. Als Beraterin und Coach verstehe ich meine Kund:innen, kann ihre Gedankengänge nachvollziehen und mich in sie und ihre Situation hineinversetzen, um sie auf einer tieferen Ebene zu unterstützen. ChatGPT oder eine andere KI können vielleicht gute Ratschläge geben, aber es fehlt die menschliche Komponente, die so wichtig sein kann.

Gerade die Verbindung, die zwei Menschen in einem Raum spüren und auslösen können, wird eine Maschine nicht erzeugen können. Nicht umsonst haben wir für diese (auch energetischen und physischen) Bindungen viele unterschiedliche Begriffe wie: „Die Chemie stimmt, wir sind auf einer Welle, der Funke ist übergesprungen usw.“. Genau diese Komponenten bestehen zwischen einem Menschen und einer KI nicht.

Bewege Dich selbst – dann bewegst Du auch Dein Thema! Das ist eines meiner Leitmotive in der Arbeit mit meinen Kund:innen. Und ich meine das im wahrsten Sinne des Wortes. Wenn ich das Gefühl habe, dass bei Dir gerade etwas festgefahren ist (Gedanken, Situationen …) fordere ich Dich auf, Dich zu bewegen.

Bewegung unterstützt die Menschen dabei, Entscheidungsprozesse in Gang zu bringen. Ein „Geh-Spräch“ sorgt dafür, endlich etwas in Gang zu bringen, eine neue Marschrichtung für das Unternehmen festzulegen oder neue Wege auszuprobieren.

Im Gegensatz zur KI empfehle ich Dir, Dein Thema in Deinen „Rucksack“ zu packen und sich mit (mir und) einer konkreten Fragestellung auf den Weg zu machen. Wie sieht das Ziel aus: Wo willst Du hin? Welchen Weg willst Du gehen? Welche Vorstellungen und Wünsche verbindest Du damit?
Aus diesen Ideen lassen sich beim Gehen wunderbar eine persönliche Vision und/oder eine konkrete Zielvorstellung entwickeln. Es geht darum, den eigenen Horizont zu öffnen, Blickwinkel zu verändern, Kreativität zu entwickeln, querzudenken, Alternativen zu erarbeiten, Entwicklungspotentiale und Veränderungsmöglichkeiten zu finden, kurz – den Raum für neue Möglichkeiten zu schaffen.

Gerade die Tatsache, dass ich mit meinen Kundinnen und Kunden die Möglichkeit nutze, in Bewegung in der Natur zu arbeiten, bietet mir zudem viele konkrete, auf die tägliche Arbeit bezogene, übertragbare Analogien und Fallbeispiele wie Bäche, Flüsse, Wegkreuzungen, hohe Felswände oder ähnliche Symbole.

Die Natur dient dabei als aufschlussreicher Spiegel und kraftvolle Metapher für die augenblickliche Situation, Fragestellungen, Ressourcen und Lösungen. Analogien und Metaphern dienen oftmals als „Übersetzungshilfen“ und liefern wichtige Impulse für den richtigen Umgang mit schwierigen Themen, Anregungen, um Veränderungsprozesse in Gang zu setzen, sowie für unkonventionelle Problemlösungen. Denkprozesse werden in Gang gesetzt und ermöglichen den Zugang zu Fähigkeiten, Gefühlen und kreativen Ideen.

Genau diese Möglichkeit, ad hoc auf Deine Bedürfnisse zu reagieren und eine Analogie oder Metapher exakt in einer bestimmten Situation ins Spiel zu bringen, ist seitens der KI nicht leistbar.

Meine Kundinnen und Kunden erwarten die persönliche Interaktion mit mir.

Ich bin die Dienstleistung. Mit meinem individuellen Angebot, meiner Persönlichkeit, meinem Wissen und meiner langjährigen Erfahrung quer durch viele Branchen. KI verfügt nicht über eine Persönlichkeit.
Meine Arbeit basiert auf Erfahrungen, Emotionen und dem Zusammenspiel verschiedener Denkprozesse. KI kann zwar auf vorhandene Daten und Muster zugreifen, aber ihr fehlt die Fähigkeit, wirklich originelle Ideen zu kreieren.

Im Gegensatz zur KI prüfe ich, ob Du Zusammenhänge verstanden hast, motiviere und ermutige Dich. Ich biete meinen Kund:innen für die Dauer des Beratungs- oder Coaching-Prozesses ein Stück weit Teamarbeit. In der engen persönlichen Zusammenarbeit ergibt es sich zudem, dass sich unsere Nervensysteme angleichen und eine Spiegelung unserer Neuronen entsteht. KI hat kein Nervensystem um mit Menschen „in Resonanz“ zu gehen.
Als Mensch verstehe ich den Kontext und die Feinheiten menschlicher Kommunikation. Daher gelingt es mir viel besser, auf Deine spezifischen kulturellen, regionalen und sprachlichen Nuancen einzugehen. Zudem ist es für mich selbstverständlich, ethische und moralische Fragen nachvollziehen und in Entscheidungsprozesse einbeziehen zu können.

Für viele Aspekte des Lebens und Arbeitens sind unsere menschlichen Fähigkeiten, wie unsere Intuition, unerlässlich.

Wenn wir von unserem Bauchgefühl sprechen, ist damit klar unsere Intuition gemeint. Es geht dabei um eine Entscheidungsfindung, aus dem Bauch heraus. Sie basiert auf unserem Körpergefühl.

Die genaue Natur der Intuition ist immer noch Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. Es gibt verschiedene Theorien darüber, wie sie funktionieren. Einige Forscher argumentieren, dass Intuition auf der Verarbeitung unbewusster Informationen beruht, die im Laufe der Zeit durch Erfahrungen, Wissen und Mustererkennung aufgebaut wurden. Andere betrachten Intuition als Ergebnis schneller Denkprozesse, die außerhalb des Bewusstseins stattfinden.

Gerade im Hinblick auf den zunehmenden KI-Einsatz und unseren Umgang damit ist unsere Intuition meines Erachtens einer der wichtigsten Faktoren überhaupt.

KI-Systeme sind in der Regel auf Daten und Muster angewiesen, die ihnen vorgelegt werden. Die menschliche Intuition kann hingegen kreative Lösungen hervorbringen, die weit darüber hinausgehen.

Unsere Intuition spielt eine wichtige Rolle bei der Interpretation von Emotionen, nonverbaler Kommunikation und zwischenmenschlichen Beziehungen, was für mich in der Zusammenarbeit mit meinen Kund:innen entscheidend ist. Meiner Arbeit liegen Werte zugrunde und ich respektiere die Werte meines Gegenübers.

Intuition spielt außerdem eine wichtige Rolle bei der Zusammenarbeit und Kommunikation innerhalb von Teams. Selbstständige, die ihrer Intuition vertrauen, können besser auf die Bedürfnisse und Gefühle ihres Teams eingehen und somit eine positive und effiziente Unternehmenskultur fördern.

Da ich sehr oft BAFA-geförderte Beratungsaufträge habe, steht für die Zusammenarbeit mit meinen Kund:innen ein Zeitraum von sechs Monaten zur Verfügung. In dieser Zeit finden üblicherweise vier bis fünf Vor-Ort-Termine bei meinen Kund:innen statt.

Ein wesentlicher Aspekt meiner Arbeit als Beraterin und Coach besteht darin, Veränderungen anzustoßen. Daher ist es mir wichtig, bestehende Denkmuster und Gewohnheiten infrage zu stellen und Dich dabei zu unterstützen, sich auf neue Perspektiven einzulassen. Ich wünsche mir, dass eigenverantwortliches Handeln an erster Stelle steht. Damit ist bereits zu Beginn unserer Zusammenarbeit klar: Veränderung ist gewollt und Handlung die logische Folge, denn ich glaube an die kontinuierliche Weiterentwicklung und Unterstützung meiner Kundinnen und Kunden auf ihrem Weg. Damit Du diesen Weg auch konsequent verfolgst, übernehme ich für den Beratungszeitraum (und manchmal auch noch darüber hinaus :-)) das Controlling. Ganz im Sinne der 72-Stunden-Regelung:

Wenn Du Dir etwas vornimmst, solltest Du innerhalb von 72 Stunden den ersten Schritt durchführen, da sonst die Chance nur ein Prozent beträgt, dass Du Dein Vorhaben auch wirklich ausführst.