Kennst Du das? Eine Situation läuft nicht, wie Du es Dir wünschst – im Business, im Alltag – und plötzlich sind die Umstände schuld: „Der Markt ist schwierig.“ „Die Kunden sind zäh.“ „Alles wird teurer.“ „Die Mitarbeitenden tun nicht das, was ich will.“
Doch was wäre, wenn der Schlüssel zur Veränderung nicht da draußen, sondern bei Dir selbst liegt?
Die entscheidende Stellschraube heißt: Eigenverantwortung.
Nicht im Sinne von „Du bist schuld“, sondern im Sinne von: Du bist Gestalter:in Deines Weges. Und genau das schauen wir uns heute an.
Warum Eigenverantwortung der Schlüssel ist
Im Alltag – und besonders als Selbstständige:r – gibt es viele Faktoren, die wir scheinbar nicht beeinflussen können. Und ja, es stimmt: Du kannst weder den Markt noch das Verhalten anderer Menschen kontrollieren.
Aber weißt Du, was Du immer beeinflussen kannst? Deine Reaktion darauf. Deine Entscheidungen. Deine nächsten Schritte.
Eigenverantwortung bedeutet nicht, sich schuldig zu fühlen. Es bedeutet, die eigene Gestaltungsmacht zu erkennen – und zu nutzen. Denn es geht darum, wie sehr Du glaubst, Deinen eigenen Erfolg oder Misserfolg in der Hand zu haben.
Vielleicht hast Du diese Erfahrung schon gemacht:
„Je mehr ich mich anstrenge, desto besser ich mich vorbereite, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich erfolgreich bin und meine Ziele erreiche.“
Und genau das ist der Punkt: Wenn Du daran glaubst, dass Dein Handeln etwas bewirken kann, wirst Du aktiv. Du strengst Dich an. Du bereitest Dich vor. Und das wiederum erhöht mit großer Wahrscheinlichkeit Deinen Erfolg.
Eigenverantwortung hilft Dir, das Gefühl von Fremdbestimmung abzulegen. Sie hilft Dir, den inneren Kompass neu auszurichten – gerade dann, wenn es schwierig wird. Du richtest Deinen Fokus nicht mehr auf das, was nicht geht, sondern auf das, was Du selbst in der Hand hast.
Und genau in diesen Momenten entsteht oft etwas Besonderes:
Du erreichst plötzlich Dinge, die vorher unerreichbar schienen. Du öffnest Türen, die vorher verschlossen wirkten.
Kurz gesagt:
➡ Eigenverantwortung ist der Schlüssel, um aus der Ohnmacht in die Gestaltungskraft zu kommen.
Was bedeutet Eigenverantwortung überhaupt?
Eigenverantwortung bedeutet, Verantwortung für das eigene Denken, Fühlen und Handeln zu übernehmen – unabhängig von äußeren Umständen. Es ist der Glaube daran, das eigene Leben aktiv gestalten zu können.
Ein entscheidender Faktor dabei ist der Glaube an sich selbst, an die eigenen Fähigkeiten – und das Vertrauen in die eigene Selbstwirksamkeit. Je mehr wir überzeugt sind, dass unser Handeln einen Unterschied macht, desto eher übernehmen wir Verantwortung für uns und unsere Situation.
Doch dieser innere Glaube ist kein Selbstläufer. Persönliche Erfahrungen und Rückschläge – im privaten wie im beruflichen Umfeld – können dazu führen, dass dieses Vertrauen ins Wanken gerät. Der Eindruck entsteht: „Ich kann ja doch nichts ändern.“ Oder schlimmer noch: „Ich schaffe das sowieso nicht.“
Es gibt verschiedene Faktoren, die unsere Eigenverantwortung entweder stärken oder schwächen:
1. Erfolgserlebnisse und Misserfolge
Wer gerade mehrere berufliche Rückschläge erlebt hat, zweifelt schnell an den eigenen Fähigkeiten. Wiederholte Misserfolge können dazu führen, dass man Verantwortung abgibt, nach Ausreden sucht oder in Passivität verfällt.
Umgekehrt: Jedes noch so kleine Erfolgserlebnis stärkt das Vertrauen in die eigene Wirksamkeit und fördert Eigenverantwortung.
2. Feedback und Sichtbarkeit der eigenen Leistung
Bleibt Feedback aus oder ist unklar, welchen Beitrag man zum Gesamterfolg leistet, schwindet die Verbindung zwischen eigenem Tun und dem Ergebnis. Gerade im Team oder Unternehmen ist es wichtig, sichtbar zu machen:
➡ „Das war dein Beitrag zum Erfolg.“
➡ „Hier hast du wirklich einen Unterschied gemacht.“
Fehlendes Feedback macht Erfolge unsichtbar – und damit auch die eigene Wirksamkeit.
3. Äußere Rahmenbedingungen und Krisen
Natürlich gibt es äußere Faktoren, die den Handlungsspielraum einschränken können: politische Entwicklungen, wirtschaftliche Krisen, neue gesetzliche Vorgaben. Das gilt für Mitarbeitende, Selbstständige und Unternehmen gleichermaßen.
Doch gerade in solchen Situationen ist es hilfreich, den Blick zu schärfen für die Bereiche, die trotzdem gestaltbar bleiben – auch wenn sie klein erscheinen.
Eigenverantwortung beginnt also nicht im Außen, sondern im Inneren: beim Glauben an sich selbst und an die eigene Fähigkeit, Dinge zu beeinflussen. Und das Gute ist: Dieser Glaube lässt sich wieder aufbauen – durch kleine Schritte, sichtbare Erfolge und aktives Feedback.
Welchen Einfluss Stress auf Deine Eigenverantwortung hat
Wenn beruflicher Druck oder private Belastungen zunehmen, kann es passieren, dass wir den Zugang zu unserer eigenen Gestaltungskraft verlieren. Hohe Stressbelastung führt oft dazu, dass wir nur noch im „Überlebensmodus“ funktionieren – strategisches Denken und Eigenverantwortung treten dann in den Hintergrund.
Gerade in Zeiten von Niederlagen, Krisen oder Verlusten entsteht leicht das Gefühl, den Dingen hilflos ausgeliefert zu sein. Dann fällt es schwer zu erkennen, wo und wie wir überhaupt noch Einfluss nehmen können.
Natürlich gibt es Situationen – zum Beispiel eine schwere Erkrankung –, in denen wir tatsächlich auf Unterstützung von außen angewiesen sind. Und doch: Gerade in solchen Momenten kann es kraftvoll sein, sich bewusst zu machen, welche Bereiche wir trotzdem selbst gestalten können.
Im beruflichen Kontext könnte das bedeuten, auch bei Rückschlägen wie einem geplatzten Auftrag oder einem gescheiterten Projekt bewusst hinzuschauen:
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Welche Aufgaben laufen gut?
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Welche Erfolge habe ich bereits erzielt?
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Wo habe ich Gestaltungsspielraum, um neue Erfolge zu ermöglichen?
Hilfreich ist hier ein kleiner, persönlicher Strategie-Check – wie eine eigene SWOT-Analyse:
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Stärken und Schwächen
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Risiken und Chancen
So richtest Du Deinen Fokus gezielt wieder auf das, was Du beeinflussen kannst. Und das ist oft mehr, als man im ersten Moment denkt.
Typische Situationen, in denen Eigenverantwortung gefragt ist
So unterschiedlich wir Selbstständigen auch sind – eines haben wir fast alle gemeinsam: den Wunsch nach mehr Selbstbestimmung und Freiheit. Doch genau diese Unabhängigkeit fordert ihren Preis: die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.
Und das klingt oft leichter, als es im Alltag tatsächlich ist.
Denn wie schnell rutschen wir in den Reaktionsmodus – und lassen uns unbewusst wieder von außen bestimmen?
➡ Durch übervolle To-do-Listen, die wir „unbedingt“ abarbeiten müssen.
➡ Durch Ablenkungen – Social Media, Haushalt, permanente Erreichbarkeit.
➡ Durch den Druck von außen oder von innen, immer noch mehr leisten zu müssen.
Vielleicht erkennst Du Dich in einer dieser Situationen wieder:
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Du hast weniger Aufträge als geplant.
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Du bist im Stress, weil alles gleichzeitig kommt.
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Du bist unzufrieden mit Deinem Angebot oder Deinem Marketing.
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Dein Umsatz steigt – aber Dein Gewinn schrumpft.
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Du hast das Gefühl, Deine Mitarbeitenden nehmen Dich nicht ernst.
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Du erstickst im Tagesgeschäft und verlierst den Blick fürs Wesentliche.
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Dir fehlt die Klarheit für Deine nächsten Schritte oder Deine Strategie.
Das alles sind typische Situationen, in denen es uns leicht fällt, nach außen zu schauen:
➡ „Der Markt ist schwierig.“
➡ „Die Kund:innen kaufen gerade einfach nicht.“
➡ „Die Mitarbeitenden ziehen nicht mit.“
Und natürlich spielen äußere Faktoren eine Rolle.
Aber:
Der entscheidende Unterschied entsteht, wenn du die Perspektive wechselst.
Nicht: „Wer oder was ist schuld?“, sondern: „Was kann ich jetzt tun?“
Denn genau an diesem Punkt beginnt echte Eigenverantwortung:
Nicht im Grübeln über Schuld, sondern im Handeln.
➡ Und damit kommen wir zur wichtigsten Frage:
Was kannst Du konkret tun, um Deine Situation zu verändern?
Die eine Frage, die alles verändert
Der erste Schritt raus aus dem Gefühl der Fremdbestimmtheit ist immer dieselbe Frage:
Was kann ich selbst tun, um die Situation zu verändern?
Das ist die wichtigste Frage überhaupt, wenn Du wachsen willst – persönlich und unternehmerisch.
Auch wenn es sich manchmal nicht so anfühlt: Es gibt immer etwas, das Du beeinflussen kannst. Vielleicht nicht alles. Vielleicht nicht sofort. Aber immer etwas.
Und vergiss bitte eines nicht: Es gibt immer mehr als nur Schwarz oder Weiß.
Dazwischen liegen unzählige Grautöne, die wir in stressigen Situationen oft gar nicht mehr wahrnehmen.
Eine hilfreiche Frage an dieser Stelle lautet deshalb:
Was müsste passieren – oder was bräuchte es –, damit sich eine Lösung ergeben kann?
Damit öffnest Du den Blick für Möglichkeiten, die vorher vielleicht nicht sichtbar waren.
Manchmal sind es kleine Schritte, die den Unterschied machen:
- Eine Entscheidung treffen, die Du schon zu lange vor dir herschiebst.
- Eine Aufgabe abgeben, die Dich blockiert.
- Ein Gespräch führen, das Klarheit bringt.
- Oder einfach mal „Nein“ sagen, um wieder Raum für das Wesentliche zu schaffen.
Es geht nicht darum, von jetzt auf gleich alles zu ändern. Aber es geht darum, die eigene Gestaltungskraft Schritt für Schritt zurückzuholen.
Denn jede bewusste Entscheidung stärkt Dein Gefühl von Kontrolle – und damit Deine Eigenverantwortung.
➡ Also: Was wäre jetzt Dein erster kleiner Schritt?
Eigenverantwortung in die Praxis bringen – so geht’s
Theorie ist gut – Praxis ist besser. Hier ein paar ganz konkrete Ansätze, wie Du Eigenverantwortung in Deinem (Business-)Alltag leben kannst:
1. Etabliere hilfreiche Routinen
Gute Routinen geben Deinem Alltag Struktur und sparen Dir Zeit und Energie. Denn Routinen sind automatisierte Gewohnheiten – je weniger Du über sie nachdenken musst, desto mehr Energie bleibt für Wichtiges übrig. Überlege Dir:
Welche Abläufe kannst Du standardisieren, damit sie Dir den Rücken freihalten?
2. Behalte den Überblick
Eine gut geführte To-do-Liste schenkt Dir einen freien Kopf und hilft Dir, Prioritäten zu setzen. Sie ist die Basis für Deine Tages- und Wochenplanung – und damit Dein Werkzeug, um Deine Ziele im Blick zu behalten.
3. Triff Entscheidungen – jeden Tag
Selbstverantwortung beginnt mit Entscheidungen. Ziele setzen, Prioritäten klären, Grenzen ziehen – all das sind aktive Entscheidungen, die nur Du treffen kannst. Und vergiss nicht: Dir selbst Zeit einzuräumen, ist auch eine Entscheidung.
4. Lerne, Nein zu sagen
Gerade wenn Du es gewohnt bist, es allen recht zu machen – Kund:innen, Team, Familie – frag Dich öfter:
„Mache ich es mir gerade auch selbst recht?“
(Diese Frage eignet sich übrigens hervorragend als Post-it am Spiegel.)
5. Setze klare Prioritäten
Nicht jede Aufgabe ist gleich wichtig. Frag Dich regelmäßig:
- Welche Aufgaben bringen mich und mein Business wirklich weiter?
- Was ist einfach nur „Lärm“, der mich Zeit und Energie kostet?
- Was kann ich delegieren oder streichen?
6. Räume Deinem Team Verantwortung ein (falls zutreffend)
Wenn Du Mitarbeitende hast: Gib ihnen mehr Entscheidungsfreiheit und Verantwortung. Das stärkt Motivation und Engagement. Unterstütze sie dabei, eigene Ideen einzubringen und Projekte selbstständig voranzutreiben – so entstehen echte Innovationen.
7. Plane bewusst Zeit fürs Arbeiten am Unternehmen ein
Nutze z.B. die „20%-Regel“: Plane regelmäßig Zeit ein, in der Du nicht im Tagesgeschäft arbeitest, sondern an Deinem Unternehmen. Strategie, Prozesse, neue Ideen – all das braucht Raum. Wenn Du ein Team hast, biete ihnen das Gleiche an.
8. Nutze Tools und Technik, die Dich unterstützen
Moderne Tools für Projektmanagement oder Kommunikation können Dir helfen, den Überblick zu behalten und effizienter zu arbeiten. Wähle bewusst aus, welche Dich wirklich entlasten.
9. Sorge für gute Rahmenbedingungen
Schaffe Dir ein Umfeld, in dem Du konzentriert, kreativ und produktiv arbeiten kannst – und Dich wohlfühlst. Das kann Dein Arbeitsplatz sein, Deine Tagesstruktur oder auch die Menschen, mit denen Du Dich umgibst.
10. Komm ins Handeln
Eigenverantwortung heißt: Nicht länger warten – sondern anfangen. Und zwar jetzt.
✅ Schreib auf, was Du ändern möchtest.
✅ Überlege konkret: Was ist mein nächster Schritt?
✅ Fang an. Perfekt muss es nicht sein – wichtig ist, dass Du in Bewegung bleibst.
Fazit
Eigenverantwortung ist keine Pflichtübung, sondern eine Entscheidung für mehr Freiheit, Selbstbestimmung und Gestaltungsraum – im Business und im Leben. Es geht nicht darum, alles allein schaffen zu müssen, sondern bewusst Verantwortung für das zu übernehmen, was Du wirklich beeinflussen kannst.
Je mehr Du den Fokus auf Deine eigenen Möglichkeiten lenkst, desto klarer wirst Du Deine nächsten Schritte erkennen. Und genau darin liegt die Kraft: Du wirst handlungsfähig – unabhängig davon, was im Außen passiert.
Große Veränderungen beginnen oft mit einem kleinen Schritt. Fang an – für Dich.

Wenn Du das Gefühl hast, dass Dir an manchen Stellen der klare Blick fehlt, was Dein nächster Schritt sein könnte – lass uns gemeinsam hinschauen.
In meinen Coachings unterstütze ich Selbständige wie Dich dabei, den inneren Kompass wieder auszurichten, Entscheidungen zu treffen und ins Handeln zu kommen.
➡ Schreib mir gern eine Nachricht und wir schauen gemeinsam, was für Dich jetzt dran ist.